Klima, Krieg und Science Fiction
Vorträge, Diskussionen und Filme mit der Physikerin, Philosophin und Publizistin Annette Schlemm
Ist die Menschheit noch zu retten? – Seit über 50 Jahren verbraucht die Menschheit jedes Jahr mehr natürliche Ressourcen als die Erde in einem Jahr regenerieren kann. Im letzten Jahr betrug die menschenverursachte
Klimaerwärmung durchgängig mehr als 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Situationen, die es in der
Menschheitsgeschichte im globalen Maßstab zuvor noch nie gegeben hat.
Zunehmende Verteilungskämpfe um die endlich vorhandenen Rohstoffe, Krieg
und Vertreibung in dramatisch zunehmendem Maße sind die Folgen.
Gibt es mit „Climate Engineering“ technische Lösungen die Klimakatastrophe noch zu stoppen? Droht ein globaler Kampf der Weltmächte um die verbleibenden fossilen Ressourcen? Gibt es noch Chancen, dass die Menschheit ihre Lebensweise global radikal ändert um die Klimaerwärmung doch noch zu begrenzen? Wie könnte dann eine für alle Menschen lebenswerte Zukunft aussehen? Diese Fragen wollen die Kinemathek Karlsruhe und die Gruppe Karlsruhe der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen DFG-VK mit der Physikerin, Philosophin und Publizistin Annette Schlemm an drei Abenden diskutieren und im Anschluss Science-Fiction-Filme aus unterschiedlichen Epochen anschauen. (Stefan Lau, DFG-VK Gruppe Karlsruhe)
Eine Kooperation der Kinemathek und Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen DFG-VK Gruppe Karlsruhe
Das Programm
Donnerstag, 11. April, 18.00 Uhr:
Vortrag Annette Schlemm: „Klima-Umbruch. Das ändert (fast) alles“. Die Grenzen des Wachstums sind längst überschritten, warum leben wir noch? Was bleibt zu tun?“
anschl. Diskussion
20.15 Uhr Film „der schweigende Stern“ (DDR Polen 1960 94 Min.; Regie: Kurt Maetzig)
Ein Raumschiff mit internationaler Besatzung unternimmt 1970 eine Expedition zur Venus. Sie entdecken dort keine Lebewesen, nur technische Anlagen, die außer Kontrolle geraten sein müssen und riesige atomare Strahlung freisetzen. Vorlage für den Film war der Roman „Der Planet des Todes“ von Stanislaw Lem
Freitag, 12. April, 18.00 Uhr:
Vortrag Annette Schlemm: „Climate Engineering – wie wir uns zu Tode siegen, statt die Welt zu revolutionieren“. Was ist Climate Engineering? Kann die Klimakatastrophe durch Climate Engineering aufgehalten werden? – anschl. Diskussion
20.15 Uhr Film „Silent Running“ (USA 1972; 89 Min.; Regie: Douglas Trumball)
Soll man die Natur am Leben zu erhalten, falls das nur künstlich ginge. Astronaut Lowell und seine Crew pflegen in einem Raumschiff die letzten Wälder, hochgezogen unter gigantischen Glaskuppeln. Als ihnen der Befehl erteilt wird, die Biotope zu zerstören, widersetzen Sie sich. Wie fragil die Flora ist, müssen die Pflanzenschützer sehr bald feststellen: Ohne Sonne geht es nicht. Soundtrack u. a. von der Folksängerin Joan Baez.
Samstag, 13. April, 18.00 Uhr:
Vortrag Annette Schlemm: „Utopie in dystopischen Zeiten“ – Utopien sind in unseren heutigen dystopischen Zuständen nicht mehr dieselben wie in früheren Zeiten und Orten. Utopisches Denken und Handeln ist aber immer noch möglich, wenn auch unter dem Trauerflor der bereits verlorenen Möglichkeiten. Jetzt erst recht! anschl. Diskussion
20.15 Uhr „Beasts of the Southern Wild“ (USA 2012, 93 Min.; Regie Benh Zeitlin)
Früher oder später werden die Polkappen so weit geschmolzen sein, dass die Häuser unter den Wassermassen verschwinden. Dann wird der Auerochse wieder das Land beherrschen und den Menschen ihren Lebensraum streitig machen. Die sechsjährige Hushpuppy und ihr todkranker Vater befinden sich auf der Flucht: vor dem Wasser, vor einer Herde urzeitlicher Auerochsen, die befreit aus den schmelzenden Eismassen alles niederwalzen, was ihnen in die Quere kommt – und vielleicht auch vor der Gegenwart.
Buchauswahl:
https://www.mandelbaum.at/buecher/annette-schlemm/climate-engineering/