Bernardo Bertoluccis Der letzte Kaiser wurde mit neun Oscars ausgezeichnet und gewann unerwartet alle Kategorien, in denen er nominiert war – eine beachtliche Leistung für ein anspruchsvolles, vielschichtiges Epos, bei dem ein Italiener Regie führte und das mit einer internationalen Besetzung besetzt war. Die Stärke und Tragweite des Films waren und sind offensichtlich – das Leben von Kaiser Pu Yi, der 1908 im Alter von drei Jahren den Thron bestieg und dann Jahrzehnte des kulturellen und politischen Umbruchs innerhalb und außerhalb der Mauern der Verbotenen Stadt erlebte. Der letzte Kaiser, der von Kameramann Vittorio Storaro und Produktionsdesigner Ferdinando Scarfiotti mit erstaunlicher Detailtreue und unvergleichlicher Handwerkskunst nachgebildet wurde, ist auch eine intime Charakterstudie eines Mannes, der persönliche Verantwortung und politisches Erbe miteinander in Einklang bringt.