In Memoriam David Lynch

David Lynch, der im Januar eine Woche vor seinem 79. Geburtstag gestorben ist, war einer der originellste Filmemacher des amerikanischen Kinos und der größte Surrealist seit Buñuel. Sein Verständnis von Sehnsucht, Fantasie und Schrecken war unvergleichlich; die Paris Review nannte ihn „den Edward Hopper des amerikanischen Films“.

Sein Debüt gab er mit dem experimentellen Eraserhead (1977), der in rußigem Schwarzweiß gedreht wurde und in einer aufgewühlten Industrielandschaft angesiedelt ist, in der sich ein Mann mit einem grabsteinförmigen Pompadour um sein wimmerndes Reptilienbaby kümmert. Von den ersten Bildern an entwarf Lynch ein Kino des Unterbewusstseins, das von seiner eigenen Traumlogik und seinen Alptraumbildern lebte. Es prägte alles, was er tat, einschließlich seines Meisterwerks Blue Velvet (1986), in dem ein unschuldiger junger Mann (Kyle MacLachlan) ein menschliches Ohr entdeckt und in die schäbige, gewalttätige Welt eines Psychopathen (Dennis Hopper) und einer terrorisierten Nachtclubsängerin (Isabella Rossellini) hineingezogen wird.

Dieser Film hat dem Archetypus des gemütlichen Kleinstadt-Amerikas einige starke Töne der Skepsis und Abscheu verliehen, die bis heute nicht verschwunden sind.
Wir zeigen im Februar seine drei Mystery-Meisterwerke Blue Velvet, Lost Highway und Mulholland Drive.

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David Lynch, USA 1986 | 120 Min. | OmU
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David Lynch, USA/FR 1997 | 134 Min. | OmU
15. Februar 2025
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David Lynch, USA/FR 2001 | 146 Min. | OmU
28. Februar 2025