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Die rote Kapelle

Das von der Gestapo als „Die rote Kapelle“ bezeichnete Widerstandsnetzwerk war eines der wichtigsten im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Im nationalen Gedenken der Bundesrepublik spielte sie aber lange Zeit keine große Rolle. Im Gegensatz zur „Weißen Rose“ und zum Stauffenberg-Kreis sind die Männer und Frauen der „Roten Kapelle“ lange Zeit als „Vaterlandsverräter“ denunziert worden. Während in der BRD ehemalige Gestapo- Leute das Netzwerk als sowjetischen Spionagering diskreditierten, vereinnahmte die DDR den angeblich kommunistischen Widerstand für ihre Zwecke. Dieses verfälschende Andenken führte auch zu einer unterschiedlichen medialen Aufbereitung Anfang der 1970er Jahre. Im Westen entstand als deutsch-französische Koproduktion der TV- Vierteiler DIE ROTE KAPELLE. In der DDR realisierte die DEFA mit KLK RUFT PTX – DIE ROTE KAPELLE eines ihrer aufwendigsten Spielfilmprojekte. Um den tatsächlichen Aktivitäten der „Roten Kapelle“ auf den Grund zu gehen und gleichzeitig die historischen Verzerrungen in Ost- und Westdeutschland zu hinterfragen, werden in diesem Dokumentarfilm Ausschnitte aus beiden Filmen gewissermaßen „wiedervereinigt“. Ergänzend kommen Kinder und Enkel der beteiligten Personen zu Wort, sowohl der Berliner wie auch der Pariser und Brüsseler Gruppe.
Am Sonntag, 29.8. ist zur Vorstellung um 15 Uhr der Regisseur Carl-Ludwig Rettinger zu Gast im Kino.