Viktor und Viktoria
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Der Schauspieler Viktor Hempel (Hermann Thimig) fühlt sich zu großen Rollen berufen, leider erhält er trotz diversen Vorsprechens keine Rollenangebote. Der mittellosen Operettensängerin Susanne Lohr (Renate Müller) geht es nicht besser, als sich die beiden in einer Theateragentur kennenlernen. Ausreichend Geld, um gerade so zu überleben, verdient Viktor in einem Kabarett als Damenimitator „Monsieur Viktoria“. Als er erkrankt, springt Susanne für ihn ein. Mit Erfolg. Sie schlüpft in Männerkleidung – und verwandelt sich für die Bühne zurück in eine Frau. Prompt wird sie von einem Theateragenten entdeckt und auf eine Tournee nach London geschickt. Vor allem die Damen liegen „Monsieur Viktoria“ zu Füßen. Nur der fesche Robert (Adolf Wohlbrück) hat seine Zweifel an der Dame und stellt Viktor, alias Susanne, auf die Probe. Der Hamburger Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor Reinhold Schünzel inszenierte ein witziges und provokant freches Spiel mit Geschlechterrollen kurz nach der Machtergreifung der Nazis in Deutschland. Als Halbjude durfte er nur mit Sondererlaubnis des Propagandaministers arbeiten. Bereits unter staatlicher Kontrolle entstand dennoch ein einfallsreiches, satirisch gefärbtes Spiel um Verhaltensnormen und Rollenklischees, das zu den kultiviertesten Unterhaltungsfilmen der UFA nach 1933 gehört. PRIDE PICTURES e.V. zeigt den Film, der im Gründungsjahr 1994 im Programm der Lesbisch-Schwulen Filmtage Karlsruhe in der Kinemathek lief. Wir wollen mit diesem Schmuckstück an die über 30-jährige Verbundenheit mit der Kinemathek erinnern. (Text Pride Pictures Queer Film Festival)
