In einem heißen Sommertag sind wir zu viert vom lauten, bunten Sommer kommend, in eine stille, weiße Welt eingetaucht. Als wir aus dem Kino kamen, waren wir gleichermaßen erholt und verzaubert. Wir folgen zwei Kabuki-Darstellern, die ihrerseits auf den Spuren einer historischen Reisebeschreibung durch das „Schneeland“ in der historischen Provinz Echigo wandern. Gelockt von einer Füchsin, geraten die beiden vom Weg ab und in die vergangene Welt der Edo-Zeit, wo sie damaligen wie heutigen Gebräuchen, Ritualen und Vorstellungen begegnen. Ottinger wandert in diesem wunderbaren filmischen Hybrid zwischen Dokumentation, Poesie und – wie immer! – kunstvoller Inszenierung zwischen den Zeiten und den Daseinsformen. Nichts ist fest, alles existiert gleichwertig nebeneinander. Eben noch hier, jetzt schon in der Vergangenheit. Eben noch Mensch, jetzt schon Fuchs. Und wer geht da neben uns? Ein Tier, ein Mensch?
(Text: Marion Stein)