Stefano Chiantini, IT 2024; 82′ OmU

Mit Aurora Giovinazzo, Micaela Ramazzotti, Angela Finocchiaro, Francesco Salvi, Leonardo Donati

Trailer

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Una Madre

Deva sitzt immer ganz hinten im Bus, der sie nach Hause bringt – zu einem kleinen elenden Wohnwagen, in dem sie mit ihrer ausgeflippten Mutter Giovanna lebt. Ihr im Kragen der Jacke verstecktes Gesicht zeigt eine für ein junges Mädchen ihres Alters unnatürliche Härte. Mit dieser Härte führt Deva nach einer traumatischen Erfahrung ihr Leben, ohne sich einen Moment der Pause oder Entspannung zu gönnen. Dann lernt sie die 60jährige Carla kennen und fängt an, in deren Fischgeschäft zu arbeiten. Und sie trifft dort Carlas einjährigen Enkel, auf den sie gelegentlich aufpassen muss. Wider Willen fasst Deva schließlich eine Zuneigung zu dem Kleinen. Etwas beginnt sich zu ändern.

Ein warmherziger und berührender Film im Geist des Neorealismus über eine junge Frau, die langsam zurück ins Leben findet. Die junge Aurora Giovinazzo als Deva ist eine echte Entdeckung.

Ich glaube, dass Frauen eine größere Verantwortung tragen, darunter auch die Verantwortung, Mutter zu sein. Sicherlich kann das Muttersein auch heute noch zahlreiche Schwierigkeiten mit sich bringen, und eine Frau kann sich in dieser Situation aus verschiedenen Gründen in einer materiellen Lage der emotionalen Schwäche und Verletzlichkeit befinden. Una madre erzählt davon, es geht um eine junge Frau unter vielen, die in einem bestimmten Moment ihres Lebens die Rolle der Mutter übernimmt. Es ist eine filmische Untersuchung, die die Seele und die Emotionen der Protagonistinnen einbezieht und durch eine schlichte und nüchterne Erzählweise versucht, die psychologische Dynamik zu analysieren und innere Turbulenzen aufzudecken. In dieser Hinsicht fühle ich mich dem Kino von Ken Loach nahe. Mich fasziniert die nüchterne und rhetorikfreie Art, mit der er von der Gesellschaft erzählt und gerade von denjenigen, die an ihrem Rand leben.
Stefano Chiantini

Una madre plakat

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