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Lange vor Studio Ghibli und dem weltweiten Durchbruch des japanischen Animationsfilms brachte Sindbads Abenteuer 1976 das Flair von 1001 Nacht in leuchtenden Farben auf die Leinwand – produziert vom legendären Toei Animation Studio in Kooperation mit Nippon Animation. Der Film ist nicht nur eine charmante Adaption der berühmten Seefahrergeschichten aus Alf Lailah wa Lailah, sondern ein früher Beweis für Japans Fähigkeit, westlich-orientierte Mythen in eigene, visuell einzigartige Welten zu übersetzen.
Unter der Regie von Fumio Kurokawa entfaltet sich ein episodisches Abenteuer, das von Magiern, fliegenden Pferden, Dschinns und Seeungeheuern nur so wimmelt. Der junge Sindbad segelt mit seinem Ziegenfreund Yasmina über die Weltmeere und erlebt dabei Prüfungen, die irgendwo zwischen kindlichem Staunen und mythologischer Initiation angesiedelt sind.
Visuell strotzt der Film vor 70er-Jahre-Nostalgie: weiche Farben, einfache, aber ausdrucksstarke Animation, und ein Score, der mehr nach tschechischem Märchenfilm klingt als nach klassischem Anime. Trotz seiner klaren Zielgruppe nimmt der Film seine Figuren ernst und erzählt – wie so oft im japanischen Kinderkino – vom Mut, sich selbst zu finden.

