Mehrere Häuserreihen im Norden von Dublin – 1948 als Ferien- und Erholungsort errichtet, bis zum Jahr 2000 dementsprechend genutzt – gewähren nun Geflüchteten eine erste Unterkunft. Die Ambivalenz zwischen Urlaubsresort und Aufnahmelager, die diesem Ort innewohnt, fasziniert mich. Der Glanz der alten Tage ist weg, er lässt sich aber noch erahnen. Verbindendes Element zwischen der Anlage von früher und heute ist das Entfliehen: Familien aus dem Alltag, Asylbewerber aus Notlagen. Der Film lässt asylsuchende Menschen zu Wort kommen, die über ihre Schicksale und Ängste berichten. Inhaltliche, aber auch stilistische Aspekte haben mich letztlich dazu bewogen, diesen Film auszuwählen. So zum Beispiel die Kamera, wie sie durch menschenleere Räume streift und dabei Bilder einfängt, die auf mich besonders eindrucksvoll wirken. (Text von Katrin Sötje)