Purpur 2
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Purpur

Karlsruher Filmemacherinnen im Fokus: Isabelle Konrad

2017 veröffentlichte die FFA (German Federal Film Board) ihre Studie „Gender und Film“, welche die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern innerhalb des Filmgeschäfts aufzeigt. Nicht nur hinter der Kamera herrscht eine große Ungleichheit zwischen Mann und Frau, auch im Film selbst zeichnet sich diese anhand von Dialogen, Rollen und dem Handlungsstrang ab. Frauen werden führende Positionen nicht zugetraut und das Frauenbild, das transportiert wird, ist oft veraltet und einseitig. „Purpur“ ist eine experimentelle Auseinandersetzung mit der Genderfrage im Filmbusiness und erzählt die Geschichte einer Filmfigur, die sich gegen ein veraltetes Frauenbild und diskriminierendes System auflehnt.

Isana ist die fiktive Hauptfigur einer Filmproduktion. Sie erhält fortlaufend Anweisungen in Form von Skriptseiten, die vorgeben, wie sie sich in der jeweils nächsten Szene zu verhalten hat. Unsichtbar liegt der Druck der erfolgreichen kommerziellen Auswertung auf der Produktion, die die Regisseurin und der Produzent garantieren müssen. Doch in Isana macht sich mehr und mehr ein innerer Konflikt spürbar: Sie will aus dem klassischen, romantischen Konzept des Liebesfilms, dem Leben, das ihr vorgeschrieben wurde, ausbrechen und selbst bestimmen. Ihr Protest wird immer stärker und die Produktion droht zu scheitern, was zu einem Konflikt zwischen den Schöpfern von Isana und ihrer Welt, der Regisseurin und dem Produzenten, führt. Auf surrealistische Weise werden die Story des Films, die Charaktere und die Art der Produktion ständig hinterfragt. Getrieben aus Existenzängsten werden alle schließlich zu Tätern aber auch Opfern eines ausbeuterischen und marginalisierten Machtsystems.
(Text aus https://www.isabelle-konrad.com/purpur)

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