Perfect Blue
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Satoshi Kons Meta-Thriller erzählt die Identitätskrise des Pop-Idols Mima, die ihre Karriere aufgibt, um Schauspielerin zu werden. Die Zwänge des Ruhms sowie ein obsessiver Stalker verwischen die Grenzen zwischen ihrer TV- und Realperson. Mima flüchtet in surreale Halluzinationen, die sie der Eigenkontrolle berauben und der Objektifizierung und Ausbeutung durch die Idol-Industrie ausliefern. Lange auf exotisierten Kinder- und Schweinekram reduziert, etablierten MTV & Co. in den 90ern ein erwachseneres Verständnis des Anime im Westen. Mich selbst hat es zum Zeichnen gebracht, später zum Kunststudium. Auch als Filmemacher besuche ich heute den Anime regelmäßig, um frische Ansätze zu erzählter Zeit, Raum- und Bildpsychologie zu erkunden. Als filmische Erweiterung des Mangas überwindet er Formgrenzen und bleibt dennoch als nicht-abendländische Ressource der Medienerziehung unterschätzt. Umso mehr freut mich, wenn japanische Animation auch in der Kinemathek vermehrt ihr Publikum findet. (Text von Sebastian Schönfeldt)

