Manuscripts Don’t Burn
Teheran, in den 1990-er Jahren: Khosrow und Morteza plagen nicht nur die Ausführung eines geheimen Auftrages, sondern auch die Alltagssorgen. So benötigt Khosrow Geld für die dringende medizinischer Behandlung seines Sohnes. Dies scheint ihn zur Übernahme der monströsen Aufgabe nötigen: der Entführung und Ermordung regimekritischer Künstler. Kasra ist Autor, der es trotz ständiger Überwachung schafft, ein Buch über seine Erfahrungen als verfolgter Intellektueller zu schreiben. Die Geschichte vom misslungenen Attentat auf einen mit Schriftstellern vollbesetzten Bus ist dabei von zentraler Bedeutung. Als das Manuskript fertig ist und veröffentlicht werden soll, heftet sich der für den Anschlag zuständige Geheimdienstler Morteza, ein früherer Freund Kasras, an seine Fersen. Der Film funktioniert wie ein Paranoia-Thriller – nichts bleibt privat, nichts geheim – ganz ohne plakative Effekte. Um so beunruhigender erscheint so der Alltag im Iran, der konstant von Überwachung und Einschüchterung beherrscht wird. Dabei wechselt die Perspektive des Films immer wieder zwischen einem der beiden Auftragskiller und den drei regimekritischen Schriftstellern, die beseitigt werden sollen.