M – Eine Stadt sucht einen Mörder
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„M, eine Stadt sucht einen Mörder“ von 1931 ist der erste Tonfilm des Regisseurs Fritz Lang, nach vielen erfolgreichen Stummfilmen. Thea von Harbou, seine Frau, schrieb das Drehbuch nach einem Zeitungsartikel über einen Mädchenmörder in Düsseldorf und verlegte die Handlung in die Hauptstadt Berlin. Gedreht wurde nicht in Babelsberg, sondern in der leerstehenden Zeppelinhalle in Staaken, wo bereits Langs Stummfilm „Metropolis“ 1927 entstand. Eine Besonderheit ist die Szene, in der ein Blinder anhand der – von Lang selbst gepfiffenen – Melodie den Mörder erkennt. Diese Melodie als Leitmotiv und einzige Musik stammt aus Edvard Griegs „Peer Gynt“ (1867) nach dem Gedicht seines Freundes Henrik Ibsen. In der Halle des Bergkönigs fordern die Trolle: „Erschlagt ihn!“. Der Ruf nach Lynchjustiz treibt Peter Lorre in der Rolle als ein von seinen Trieben gepeinigter Mörder in die Enge, sodass er sich in einer Ersatzgerichtsverhandlung der Ringvereine aus der Berliner Unterwelt auch selbst zu verteidigen versucht. Für mich zeigt der Film ein heute noch ungelöstes Problem. Die Figur M verkörpert ein notleidendes Individuum in Konflikt mit gesellschaftlichen Gruppen wie Verbrechern, Polizei und allgemeiner Bevölkerung. Der Film endet mit dem Aufruf, die Wachsamkeit zu verstärken, um die Zahl solcher Verbrechen einzudämmen.