Frühling in Paris
Wenn eine erst 20-jährige Schauspielerin ihr Regiedebüt gibt, dabei auch noch das Drehbuch geschrieben hat und die Hauptrolle spielt, dann ist schnell vom Wunderkind die Rede. Aber auch wenn man es eine Nummer kleiner belässt, ist Suzanne Lindon ein beachtlicher Erstling gelungen, der absolut neugierig macht auf diese neue Stimme des französischen Kinos. Der Pariser Stadtteil Montmartre im Frühling. Hier lebt die Schülerin Suzanne. Mit ihren gleichaltrigen Freunden kann sie nicht viel anfangen. Auf Partys steht sie meist etwas verloren herum. Ihr Weg zur Schule führt sie jeden Tag an einem Theater vorbei. So lernt sie den deutlich älteren Schauspieler Raphaël kennen, der sie sofort fasziniert. Er ist klug und sensibel, aber er ist nicht zwangsläufig ihre große Liebe. Die beiden bringen einander einfach zum Tanzen, und das im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Und egal ob man 16, 32 oder 64 ist – man versteht, wie zauberhaft das ist. Gerade durch diese choreografischen Elemente findet Lindon zu einer Leichtigkeit und zu großer cinephiler Raffinesse. Was ihr auch sofort eine Einladung zu den Filmfestspielen nach Cannes einbrachte.