• Essenzen 2020

Ema

Mariana Di Girolamo, Gael Garcia Bernal, Paolo Giannini

Es gibt Filme, die sprengen mit Lust und Leidenschaft alle Genregrenzen und öffnen dem Kino dadurch neue Horizonte. Im letzten Jahr war das eindeutig bei dem chilenischen Film EMA der Fall. Nur ging der Filmstart Ende Oktober wegen der Pandemie leider weitgehend unter. Diese letzte Gelegenheit diesen impulsiven Tanzfilm im Kino zu erleben, sollte man sich also nicht entgehen lassen. Die Tänzerin Ema will unbedingt ein Kind und da ihr Partner Gaston unfruchtbar ist, entschließt sie sich zu einer Adoption. Nach kurzer Zeit gibt sie das Kind aber wieder an die Behörden zurück, was sie bald bitter bereut. Mit ihrer Tanztruppe startet sie einen nächtlichen Feldzug mit dem sie beweisen will, dass sie sehr wohl eine liebende Mutter sein kann. Sie lassen sich durch die leuchtenden Straßen der Hafenstadt Valparaiso treiben, begleitet von pulsierenden Reggaeton-Beats. Dabei ist Ema weniger eine Filmfigur als eine Naturgewalt, der sich Männer so wenig entziehen können wie Frauen. Der chilenische Regisseur Pablo Larrain entwickelt eine unglaubliche Sogwirkung, die den Film zu einem Medium der Verführung werden lässt.