Ein verborgenes Leben
Für den amerikanischen Regisseur Terrence Malick hat Kino auch eine entschieden spirituelle Seite. Nicht alle Kritiker wollen ihm dabei immer folgen. Dabei zählt Malick zweifellos zu den radikalsten Filmemachern in Hollywood, der seine visuell überbordenden Bewusstseinsströme dem kommerziellen Studiobetrieb abtrotzt. Dabei hilft ihm, dass er unter den amerikanischen Stars viele Bewunderer hat. Nach dem seine letzten Filme eher assoziative Reisen durch die Gefühls- und Gedankenwelten seiner Protagonisten waren, kehrte er mit EIN VERBORGENES LEBEN in gewisser Weise wieder zum klassischen Erzählkino zurück. Es ist die wahre Geschichte eines Helden, der weithin unbekannt geblieben ist. Der österreichische Bauer Franz Jägerstätter weigert sich im Zweiten Weltkrieg standhaft, für die Wehrmacht zu kämpfen. Getragen von einem tiefen Glauben und der unerschütterlichen Liebe zu seiner Frau ist er davon überzeugt, seinem Gewissen folgen zu müssen. In seiner Dorfgemeinschaft isoliert er sich damit immer mehr. Mit großer poetischer Eleganz inszeniert Malick den inneren Kampf seiner Hauptfigur als ein allegorisches Widerstandsdrama über den Mut und den Kampf gegen das Böse.