Die Liebe zum Leben – Portrait Ludwig Baumann
Ein Film mit Ludwig Baumann über den langen Weg zur Rehabilitierung der 30.000 im zweiten Weltkrieg zum Tode verurteilten Wehrmachtsdeserteure. Über den Mut zu Desertieren, die Kraft des Sich-Treu Bleibens und eine Vision, die die Bundesrepublik verändert hat. Eine Hommage an die Menschlichkeit und gegen den Krieg.
Nach dem Film Gesprächsangebot mit Stefan Lau von der Gruppe Karlsruhe der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen DFG-VK über Kriegsdienstverweigerung, Militärdienstentziehung und Desertation damals und Heute.
Ludwig Baumann wurde während des 2. Weltkriegs als Deserteur zum Tode verurteilt. Er überlebte Todesstrafe, KZ und Ostfront. Aber selbst nach dem Krieg behält die Todesstrafe ihre Gültigkeit. Er kämpft 12 Jahre mit fast übermenschlichen Kräften auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen für die Aufhebung aller Strafen gegen Deserteure. Schließlich ist er erfolgreich: 2002 – fast 60 Jahre nach Kriegsende – werden die Todesurteile endlich aufgehoben. Im Film erzählen Ludwig Baumann selbst, sowie die Unterstützerin und Freundin Ursula Prahm, der Historiker Detlef Garbe und die damalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin über ihre Begegnungen und den Kampf Ludwig Baumanns. Der Film gibt Einblick in die Tiefen der Nazi-Militär-Justiz, die ablehnende Haltung gegenüber Deserteuren in der Nachkriegszeit und die Langsamkeit von politischem Wandel, einen Wandel, den es ohne Ludwig Baumann nicht gegeben hätte. Ein beeindruckendes filmisches Porträt und ein versöhnlicher und mutmachender Film.
Weitere Infos: https://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/
In Zusammenarbeit mit der Gruppe Karlsruhe der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen DFG-VK. Kontakt: dfg-vk.karlsruhe(at)posteo.de