China. Die Künste – der Alltag
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Das Thema meiner ersten Deutschstunde in Deutschland war VORURTEIL. Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass wir eine fremde Kultur für selbstverständlich halten, und wie notwendig und schwierig es ist diese Haltung abzubauen. Diese Stunde hat nicht nur meinen ganzen Aufenthalt in Deutschland und Europa geprägt, sondern auch die Art und Weise, wie ich mir einen Film anschaue. Deswegen schätze ich die Filme von Ulrike Ottinger über China, die Mongolei und Südkorea. 1985 kam Ulrike Ottinger zum ersten Mal nach China. Sie gehört zu den ersten ausländischen Filmschaffenden, die das neu geöffnete China gedreht und der Welt präsentiert haben. Sie war in Peking, dem Zentrum Sichuan und in der Yunnan Provinz, wo die Schönheit der Natur und die reiche Kultur der ethnischen Minderheiten im Einklang sind. Ohne Vorurteile und Urteile hat sie Bilder und Material hinterlassen, die für uns alle wertvoll sind. All das ist in China leider unbekannt. Letztes Jahr habe ich Ulrike Ottinger in Berlin getroffen. Sie hat mir erzählt, dass sie es schade finde, dass sie ein Land gedreht habe, aber die Menschen auf dem Land den Film nicht sehen können. Zum Anlass des Jubiläums der Kinemathek würde ich mich gerne mit dem Film „China. Die Künste – der Alltag“ bei Ulrike Ottinger bedanken, und ihre Schöpfung meinen Landsleuten in Karlsruhe und dem Publikum der Kinemathek zur Kenntnis bringen.
(Text: Qing Bao)