Beata te – Der Erzengel und ich
Schon mal einem Erzengel begegnet? Marta Pellegrino, 40, Single, erfolgreiche Theaterregisseurin, staunt nicht schlecht: plötzlich steht ein seltsamer Typ vor ihr, ganz in Weiß gekleidet, der behauptet, der Erzengel Gabriel zu sein. Und er verkündet ihr, dass sie ein Kind zur Welt bringen wird, obwohl sie schon länger keine Beziehung mehr mit einem Mann hatte. Marta lacht ihn aus. Doch Gabriel lässt nicht locker und quartiert sich für zwei Wochen bei ihr ein. Innerhalb dieser Frist soll sie sich entscheiden, ob sie das „Geschenk“ annehmen will oder nicht. Zusammen mit dem Erzengel beginnt Marta schließlich, eine umfangreiche Liste zu erstellen mit Argumenten für oder gegen ein Kind…
Eine absurd-märchenhafte Ausgangssituation, aus der Regisseurin Paola Randi mit charmanter Leichtigkeit eine Komödie zaubert, in der die Funken und Pointen nur so sprühen. Serena Rossi als Marta und Fabio Balsamo als herrlich skurriler Erzengel strahlen eine Spielfreude aus, die sich unmittelbar überträgt. Wunderbar.
Als ich von der Idee zu Beata te hörte, fand ich sie sofort umwerfend: An ihrem vierzigsten Geburtstag erscheint einer Frau die berüchtigte biologische Uhr in Form von Erzengel Gabriel. Die traditionsreiche italienische Komödie trifft hier auf eine zeitgenössische, internationale, großstädtische Note, einerseits bissig, aber auch warmherzig und einnehmend. Überzeugt hat mich außerdem die Gelegenheit, ein so wichtiges Thema wie das Recht der Frauen, auf Selbstbestimmung, für oder gegen ein Kind, mit Leichtigkeit und gleichzeitig mit Tiefgang zu behandeln. Denn, wie uns die Meisterinnen und Meister lehren, bedeutet Komödie Freiheit. Paola Randi
Noch nie wurde so viel über Kinder gesprochen wie heute. Doch was passiert, wenn der Erzengel Gabriel über zweitausend Jahre nach Christi Geburt an die Tür einer Frau klopft, die überhaupt nicht daran denkt Mutter zu werden? Und genau hier setzt der Film an: bei dieser zwischenmenschlichen Reise, die die Protagonistin dazu bringt, sich Fragen zu stellen, die sie lange unter den Teppich gekehrt hatte. Dabei erfährt sie etwas mehr über sich selbst, darüber, was sie tatsächlich will und das, was sie immer meinte, dass ihr zusteht. Beata te ist eine Reise durch die Identität einer Frau, die nie richtig auf sich selbst gehört hat, und die das heikle Thema der Mutterschaft aus einer völlig neuen Perspektive angeht. Dies ist dem Theaterstück von Luisa Merloni zu verdanken, auf dem der Film basiert, und dem Drehbuch von Lisa Nur Sultan und Carlotta Corradi, die den Text auch dank der schönen Regie von Paola Randi und der Synergie der Darsteller zum Leuchten bringen. Geben Sie dem Film eine Chance, Beata te wird Sie überraschen. Mario Manca, Vanity Fair
Paola Randi (* 1970 in Mailand) arbeitet nach ihrem Jurastudium für verschiedene internationale NGOs, gleichzeitig studiert sie Kunst, Musik und Theater. 2011 dreht sie ihren ersten Langfilm Into Paradiso, der im gleichen Jahr die Cinema Italia-Tournee eröffnet. 2018 folgt Tito e gli alieni/Tito, der Professor und die Aliens. Nach einigen Fernsehserien ist Beata te (2022) ihr neuester Spielfilm.