Averroes & Rosa Parks
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„Averroes“ und „Rosa Parks“ heißen zwei Abteilungen der Klinik für Psychiatrie Esquirol in Paris. Sie gehören zum selben Verbund wie die auf der Seine schwimmende Tagesklinik Adamant, die im Zentrum von Nicolas Philiberts Film AUF DER ADAMANT steht. In AVERROES & ROSA PARKS setzt Philibert seine Beschäftigung mit dem Thema fort. In Einzelinterviews und Gesprächen zwischen Patientinnen und Betreuerinnen zeigt der Filmemacher eine Form von psychiatrischer Arbeit, die dem Wort der Patientinnen viel Raum gibt. Stück für Stück öffnen sich die Türen in deren Welten. Das großflächige Klinikgelände ist dank einer Drohne von oben zu sehen: riesige Blöcke, in Quadraten arrangiert. Ein Pfleger meint: Gefängnisse, Kasernen und Krankenhäuser sehen so aus. Auch einige Patienten schauen sich auf Laptops die Aufnahmen an und sind begeistert. Ob die Stationen gut ausgestattet sind, kann man nicht erahnen. Es gibt aber viele Freiflächen zwischen den Trakten. Ein Patient spaziert im Handstand unter einer Pergola und lacht. Der konzentrierte und geduldige Blick von Regisseur Nicolas Philibert auf persönliche Geschichten, Wahrnehmung und Sprache zeigt, wie sich unter den Möglichkeiten eines an seine Grenzen kommenden Gesundheitssystems für benachteiligte Menschen ein Platz in der Gesellschaft einräumen lässt.
Der Welttag der seelischen Gesundheit wurde 1992 von der World Federation of Mental Health (WFMH), einer Unterorganisation der Weltgesundheitsbehörde WHO, ins Leben gerufen. Er findet jährlich am 10. Oktober statt, um auf die Belange von psychisch beeinträchtigten Menschen aufmerksam zu machen und die Stigmatisierungen abzubauen. Seit vielen Jahren zeigt die Kinemathek aus diesem Anlass in Zusammenarbeit mit dem Haus Bodelschwingh Karlsruhe ein Filmprogramm mit anschließendem Publikumsgespräch.
Begrüßung und Einführung Stefan Lau, Haus Bodelschwingh Karlsruhe
Filmgespräch mit Prof. Dr. med Heiko Graf, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin des Städtischen Klinikums Karlsruhe