• 50 Jahre Kinemathek Karlsruhe e.V.

3 Women

Robert Altman, USA 1977 | 124 Min. | OmU

Cinephile beziehen sich ein Leben lang auf eine begrenzte Zahl von Filmen, die in der Kindheit und Jugend ihr Verhältnis und ihre Liebe zum Kino prägten. Das haben die französischen Filmenthusiasten Serge Daney und Alain Bergala bemerkt. Stimmt, ich muss nicht lange überlegen, wem ich meine cineastischen Grunderfahrungen verdanke. Nachhaltig beeindruckt haben mich aus unterschiedlichen Gründen „Frankenstein“ (wegen Boris Karloff), „Die Vögel“, „Taxi Driver“, Buñuel, Tarkowski und nicht zuletzt Robert Altmans „3 Women“ aus dem Jahr 1977. Ich habe „Drei Frauen“ damals im Fernsehen gesehen, aber er hat mich fürs Kino gewonnen. Die abgründigen Hauptfiguren – beklemmend gut: Shelley Duvall und Sissy Spacek –, die atmosphärische Inszenierung und die narrative Rätselhaftigkeit haben mich verstört und elektrisiert. Alle Filme, die danach kamen, mussten sich an diesem Urerlebnis messen lassen, nur wenige hinterließen einen ähnlich starken Eindruck.
(Text von Timo Hoyer)

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